TICHÁ

Heutige Ansicht
Heutige Ansicht

Die Festung in Tichá wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Herren von Velešín und Michalowitz errichtet. Urkundlich wurde sie erst im Jahr 1360 erwähnt. 1387 ging sie an die Rosenberger über, für die sie zu Verwaltungszwecken als Sitz der Burggrafen und Hauptmänner diente. Während der Podie-brader Kriege wurden die Festung und das anliegende Dorf um 1486 niedergebrannt. Im Rahmen der weitläufigen Dominien ihrer Besitzer gehörte Tichá zur Herrschaft Nové Hrady. Diese wurde in der Zeit nach der Schlacht am Weißen Berg konfisziert und im Jahr 1620 vom Grafen Karel Bonaventura Buquoy erworben. Die alte Festung wurde anschließend nur noch utilitarisch genutzt und durch Brände in den Jahren 1687, 1707 und 1789 schwer beschädigt. Jan Buquoy ließ sie daraufhin 1789 zu einer Brauerei umbauen, die fast 100 Jahre lang betrieben wurde.

 

Nach 1945 fiel die Festung der Weidegenossenschaft und anschließend dem Staatsgut /Státní statek/ zu. Um 1970 mussten sämtliche Gebäude, ausgenommen des großen Turmes, aufgrund des schlechten technischen Zustandes abgerissen werden. Von der Festung blieben bis heute der viereckige Hauptturm, der ursprünglich exzentrisch in der Festungsanlage stand, und auch die im Zuge archäologischer Ausgrabungen entdeckten Gebäude- und Mauerringstreifenfundamente erhalten. Die Festung konnte über den im Nordwesten liegenden Wehrturm betreten werden. Die Festungsanlage bestand aus einem Palas und Wirtschaftgebäuden. Die Festung war von einem Wassergraben umgeben, der über die anliegenden Teiche mit Wasser gespeist werden konnte.